Zum wiederholten Mal machte Dominik Haas, besser bekannt unter seinem Künstlernamen "Jahcoustix", Station im Magazin 4. Katharina Stockhammer berichtete über das Konzert (Reichenhaller Tagblatt vom 12.10.2011)

 

Reggae gewürzt mit einer Prise Soul und Blues

 

„Jahcoustix“ und seine „Yard Vibes Crew“ zu Gast im Magazin 4

 

BAD REICHENHALL – Dominik Haas ist unter seinem Künstlernamen „Jahcoustix“ längst eine fixe Größe in der europäischen Reggaeszene. Doch gegen die starke Konkurrenz diverser Partyfestivitäten im Berchtesgadener Land tut sich auch ein sonst sehr erfolgreicher Künstler schwer. Nicht wie gewohnt einen brechend vollen Saal, sondern nur einen mäßig gefüllten Barraum findet der gebürtige Bonner Diplomatensohn im Magazin 4 vor. Der Stimmung unter den jungen Fans tut dies jedoch keinen Abbruch.

 

 

Als mit „Children’s Evolution“ von der aktuellen CD „Crossroads“ die ersten Takte Reggae ertönen, wird sofort fleißig getanzt. Platz dafür ist ausreichend vorhanden und es macht den Jugendlichen sichtlich Spaß. Mit seiner neuen Band „Yard Vibes Crew“ hat Jahcoustix ein sehr abwechslungsreiches Programm kreiert. Die meisten Titel des Konzerts stammen von der im Jahr 2010 erschienenen Platte „Crossroads“. „Trick We“ ist eine groovige Reggae-Nummer, bei „Take Me Away“ wird es durchaus rockig. Eine wunderschöne Ballade ist „True To Yourself“. In vielen seiner Stücke hat der talentierte Songwriter seinen unverwechselbaren Stil mit wohldosierten Prisen Soul und Blues gewürzt. Schon allein deshalb kommt keine Langeweile auf. Wer die Texte gut versteht, wird bemerken, dass Dominik Haas immer wieder Nachdenkliches verarbeitet, vieles wohl aus seiner Zeit in Kenia, wo er einige Jahre seiner Kindheit verbrachte.

Mit Leo Murphy am Schlagzeug, Bassist Rainer Josten, Guido Cavero am Keyboard und Philip Lütz, der ebenfalls am Keyboard, aber auch am Saxophon zu hören ist, hat Jahcoustix versierte Musiker um sich geschart, die einen „fetten“ Sound garantieren. Verfeinert wird die Darbietung durch Stücke aus früheren Alben, beispielsweise „Another Day“, das Dominik vor drei Jahren mit den „Outsideplayern“ aufgenommen hat, oder „Wellenreiter“ aus dem „Souljahstice“-Album seiner langjährigen Band „Dubios Neighbourhood“.

Es ist ein Wermutstropfen, dass das Konzert bereits nach knapp 90 Minuten vorbei ist. Zwar kommt bei den Zugaben, die als solche zuerst gar nicht zu erkennen sind, noch einmal echtes Reggae-Feeling auf. „Special Place“, bei dem Jahcoustix solo glänzen kann, sowie „Who’s Heart“ und „Crossroads“ sind mitreißend. Für manch jungen Gast, der sich das Taschengeld einteilen muss und für den der Kauf einer Eintrittskarte eine erhebliche Ausgabe darstellt, ist das recht abrupte Ende danach bestimmt enttäuschend. Ist man doch Dank der schweißtreibenden Auftritte von „Weißwurscht is“ oder zuletzt „Jamaram“ wesentlich ausdauernde Künstler gewöhnt. Dennoch wird nicht protestiert, sondern ausgelassen und fröhlich applaudiert. Eigentlich erstaunlich.