Immer wieder sind "Jamaram" ein Garant für eine tolle Show und viele gut gelaunte junge Leute. Katharina Stockhammer gefiel es offensichtlich auch gut, denn sie berichtete sehr positiv über dieses Konzert im Reichenhaller Tagblatt vom 26.4.2011

 

„Jamaram" bieten die perfekte Show

 

Die kleine Schwester des Bandmitbegründers war mit von der Partie -

Toller Sound vor vollem Haus

 

BAD REICHENHALL – Sie sind zum wiederholten Male zu Gast in der Alten Saline, doch weil die acht Herren von „Jamaram“ auf jeder neuen Tournee neue Ideen im Gepäck haben, überrascht die Multi-Kulti-Band aus München stets aufs Neue.

Diesmal übernimmt eine junge Dame den Part der „Einheizerin“. Sara Lugo meistert diese – zuweilen gar nicht so einfache – Aufgabe spielend. Die kleine Schwester vom Jamaram-Mitgründer Tom Lugo steht musikalisch bereits seit einigen Jahren auf eigenen Beinen.

Talentiert wie der große Bruder, wurde ihr das Gefühl für den Rhythmus genauso in die Wiege gelegt. Und mit derartigen „Connections“ ausgestattet, darf sie sich von Jamaram drei Musiker „ausleihen“. Sam Hopf mit Gitarre, Lionel Wharton an den Keyboards und Murxen Alberti am Cajón – das Schlagzeug braucht er erst später – sorgen für eine relaxte „Unplugged-Atmosphäre“, in der die wunderschöne Stimme von Sara perfekt zum Ausdruck kommt.

Gerade erst hat sie ihr Debütalbum herausgebracht. Es heißt „What About Love“ und ist voller Lovesongs, die jedoch alles andere als schwülstig oder schmalzig klingen. Mit den von ihr präsentierten sechs Titeln zeigt die kleine, ausgesprochen sympathische Sängerin, dass sie die erste Stufe auf der Karriereleiter schon erklommen hat. Mit ihrer kräftigen, ganz individuellen Stimme und ihrer natürlichen Ausstrahlung bei „Part Of My Live“, „What Happend“ und dem Titelsong ihrer Erstlingsscheibe hinterlässt sie einen absolut positiven Eindruck bei den Zuhörern.

Der Einstieg in einen langen, mitreißenden Konzertabend ist also bereits geschafft, als die Globetrotter von Jamaram die Bühne betreten. Mit tosendem Applaus werden sie von ihren vielen Fans begrüßt. Erneut sind sie auf einer langen Tour, doch augenscheinlich ungebrochen ist ihre Lust an der Nähe zum Publikum, am Bad in der Menge. Im Studio kennt ihre Kreativität ohnehin keine Grenzen, und so verwundert es nicht, dass genau am Tag des Konzerts in der Salinenstadt die aktuelle CD „Jamaram in Dub“ in die Läden kommt. Ganz in der jamaikanischen Dub-Tradition aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahre werden alte (Jamaram-)Reggae-Songs neu aufgepeppt. Da die Jungs von Jamaram sich seit jeher nicht mit Vorgegebenem und Einmal-Erreichtem zufrieden geben, wird auch dieser neue Style zunehmend in die Auftritte integriert.

Im ausverkauften Magazin 4 geht derweil wieder die Post ab und eine für Musiker und Gäste schweißtreibende Session beginnt. Mit „Can’t Bring Us Down“ und „Ya Estaba Fria“ als „Balkan-Mix“ sind einige Stücke aus dem 2008er Album „Shout It From The Rooftops“ zu hören. Beim Rap „Oh My Gosh“ und „Jameleon“ ist die Stimmung bereits aufgeheizt und ausgelassen wie eh und je. Zum Highlight für die treuen Fans gelingt „Green Leaf“ als echtes Gemeinschaftserlebnis mit synchron getanzten Bewegungen. Nun gibt’s von der 2006er Scheibe „Ookuchaka!“ drei Stücke, die die ganze Bandbreite von Jamaram bestens zum Ausdruck bringen. Ob „Rhode Island“, „Lai La Lei“ oder „Explosion“ – dieses Konzert erfordert zweifelsohne eine gewisse Grundkondition, die Temperaturen ersparen den Saunagang.

Viele groovige Kompositionen ermöglichen den Künstlern allesamt, durch Soli zu beeindrucken. Das Zusammenspiel ist sowieso bis ins Detail perfektioniert. Trompeter Franzis Wörmann und Saxophonist Hannes Beblo sind einfach coole Bläser, die das Salz in der Suppe ausmachen. Benni Beblo am Bass, Lionel Wharton am Keyboard und Nik Thäle an den Percussions agieren routiniert und lässig. Die drei Bandgründer, Frontman Tom Lugo, dem Gitarristen Samuel Hopf und Schlagzeuger Murxen Alberti, haben ein glückliches Händchen in der Auswahl „ihrer“ Musiker bewiesen. Die seit langen unveränderte Besetzung ist ein eindrucksvoller Beleg dafür.

Mit „Kalahassi“ nähert sich die Band dem Finale. Natürlich nicht, ohne auch dieses Mal die Spendentrommel für Afrika zu rühren. Seit vielen Jahren ist den jungen Männern das soziale Engagement in Südafrika und Uganda ein echtes Bedürfnis. Im Saal ist derweil endgültig der Siedepunkt erreicht. Zugaben werden lautstark und vehement eingefordert. Jamaram lässt sich nicht lange bitten. Mit „Hold On“, „Yes“ und „Africa Jam“ verabschieden sich die Münchner für hoffentlich nicht allzu lange Zeit aus Reichenhall.