Thomas Jander berichtete im Reichenhaller Tagblatt vom 9.11.2011 begeistert über das Konzert der Earth Band. Hier seine Kritik:

 

Die Klangwelten des Manfred Mann

 

Tour zum 40. Band-Jubiläum macht Station in

Bad Reichenhall – Riesen-Stimmung im Magazin 4

 

BAD REICHENHALL – Es ist erst ein paar Wochen her, da hat Manfred Mann seinen 71. Geburtstag gefeiert. Für manchen dürfte er also schon fast etwas wie ein musikalisches Fossil darstellen, hat doch die Manfred Mann’s Earth Band mittlerweile auch schon 40 Jahre auf dem Buckel. Die älteren Herren nehmen dies aber zum Anlass einer ausgedehnten Tour, auf der sie das Jubiläum feiern. Station machten sie dabei auch im Magazin 4 in Bad Reichenhall und sorgten dort vor ausverkauftem Haus für ausgelassene Stimmung und ein Konzerterlebnis der Extraklasse.

 

Freilich ist auch das Publikum von Manfred Mann in der Masse nicht mehr das Allerjüngste, doch das tut der Stimmung keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Die Band um den Cowboyhut-tragenden Keyboarder wird begeistert begrüßt und steigt mit ruhigen Tönen ein: „Spirits In The Night“ kommt als entspannter Opener gut an. Schon bei den ersten Songs ist klar: Die Band hat Lust, gute Laune und jede Menge Spielfreude. Auch wenn die Zusammensetzung natürlich in den 40 Jahren oft gewechselt hat – von den Gründungsmitgliedern ist außer Mann nur noch Mick Rogers (wieder) dabei – funktioniert das Prinzip der Earth Band nach wie vor. Die Musiker erschaffen faszinierende Klangwelten, die natürlich stark von den Keyboard-Klängen ihres Protagonisten leben. Höchst beeindruckend ist die Live-Umsetzung, die das musikalische Können aller Band-Mitglieder unterstreicht.

In Bad Reichenhall darf sich das Publikum zudem über einen tollen Sound freuen: Gitarren, Gesang und Keyboard kommen glasklar aus den Boxen, Bass und Schlagzeug enorm druckvoll. Begeistert aufgenommen werden auch zwei Hits, die ursprünglich aus der Feder von Bruce Springsteen stammen: „For You“ und „Dancing In The Dark“. Auch wird das enorme Können der Earth Band deutlich: das Cover wird ganz eigen interpretiert, sodass der ursprüngliche Song noch erkennbar ist, aber trotzdem die unverwechselbare Handschrift von Manfred Mann und seinen Musikern trägt.

Zudem beeindruckt das perfekte Zusammenspiel. Jeder Ton sitzt und man merkt den älteren Herren die Spielfreude deutlich an. Auch Sänger Robert Hart liefert eine tolle Performance ab, obwohl er im Frühling 2011 erst zur Band gestoßen ist. Alles klingt wie aus einem Guss und auch die wiederkehrenden instrumentalen Zwischenspiele glänzen mit Perfektion und strecken die Songs in die Länge, ohne je langweilig zu werden. Die 50er-Jahre-Einlage von Mick Rogers wird von den Zuschauern ebenso bejubelt, wie die Solos vom „Chef“ selbst, der dafür sogar von hinter seinen Keyboards nach vorne auf die Bühne kommt.

Zum Ende hin legt Manfred Mann’s Earth Band dann ein gewaltiges Pfund vor: „Don’t Kill It Carol“, „Blinded  By The Light“ und natürlich „Davy’s On The Road Again“ bringen die Stimmung im Magazin 4 zum Kochen. Es wird mitgeschunkelt und lauthals mitgesungen. Lautstark fordert das Reichenhaller Publikum noch eine Zugabe ein, zu mitreißend war das bisher Gehörte, um die Band einfach so gehen zu lassen. Die Musiker sind sichtlich angetan von der Begeisterung, die ihnen entgegenschlägt. Mit „The Mighty Quinn“ wird dann ein würdiger und furioser Schlusspunkt gesetzt, der mit über zehn Minuten Dauer auch noch mal alle Register zieht.

Manfred Mann und seine Earth Band sind ein Stück lebendig gewordene Musikgeschichte, die einen perfekten Auftritt in Bad Reichenhall auf die Bretter gezaubert hat. Was diese fünf Musiker live an Qualität und Brillanz bringen, schaffen viele andere Bands nicht mal auf CD mit technischen Hilfsmitteln. So gehört die Band mit ihren zeitlosen Hits auch nach 40 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen. Was für ein grandioser Auftritt.

 

 

 

Die folgenden Fotos wurden von unserem 1. Vorstand Micky Scheurl geschossen!

 

Leider hat sich der Chef, Mr. Manfred Mann persönlich, wie so oft hinter seinem Instrument versteckt und war somit auf den Konzertfotos so gut wie gar nicht zu sehen. Damit man ihn erkennt, sollte man ihm einmal auf der Straße begegnen, haben wir eingangs ein Archivbild eingestellt. smiley